Bilderspende

Vor einiger Zeit hatte uns Herr Thorsten Schirmer angesprochen, ob wir an einer Bilderspende seiner Landschaftsmalereien in Hatsuboku-Technik interessiert seien (mehr zur Technik weiter unten).

Am 15. Oktober besuchte uns Herr Schirmer Eisenbuch und hat uns mit viel Wissen um die Chan Malerei und seinen eigenen Bildern ganz besonderer Art, welche er dem Kloster schenkte, bereichert.

Wir durften einem interessanten Vortrag und Geschichten um seine künstlerische Entwicklung lauschen und haben einen wunderbaren Tag verbracht.

Als großer Liebhaber der Shakuhachi, hat er nachdem Roshi abends noch für uns auf der Shakuhachi gespielt hat folgendes Gedicht im Gästebuch hinterlassen:

Die Shakuhachi des Meisters:
Leer des Bambus Herz
Tausend Töne gebärend
Aus nur einem Ton

Thorsten Schirmer 15.10.23

Wer möchte findet hier noch eine tiefere Erklärung seiner Kunst und seines Spendenangebotes:

Seit rund 40 Jahren folge ich dem Übungs-Weg der Zen-Malerei in der Tradition des chinesischen Mönchsmalers Yujian (玉澗, aktiv 13. Jhd.) sowie seinen japanischen Nachfolgern um den Zen-Priester Sesshu Toyo (雪舟 等楊, 1420-1506), die sich u.a. besonders auf dem Gebiet der Landschaftsmalerei in der Hatsuboku-Technik ((溌墨) ausgezeichnet haben. Der Anforderung des Zen nach Unmittelbarkeit und Spontaneität folgend, habe ich den Pinsel aufgegeben und male ausschließlich mit dem Finger. Diese Technik hat sich ebenfalls im alten China entwickelt, wurde aber auch in Japan durch Maler wie beispielsweise Ike no Taiga (  大雅, 1723-1776) oder Nagasawa Rosetsu (長澤 蘆雪, 1754-1799) bekannt gemacht.
Mein autodidaktischer Weg als Künstler im Geiste des Zen führte mich früh in das Ursprungsland China, wo ich unter anderem seit 2013 Professor für bildende Kunst an der West Anhui Universität bin. 2018 gründete ich mit einem Kreis von Philosophen, Künstlern und Wissenschaftlern die Akademie für west-östlichen Dialog der Kulturen e.V. mit Sitz in Nürnberg (
www.westostakademie.de). Über die Zen-Malerei und ihre geistigen wie kulturellen Grundlagen habe ich auch eine Reihe von Büchern und Forschungsarbeiten verfasst (siehe: https://www.heidegger-gesellschaft.de/thorsten-schirmer/ ). Meine Ausstellungstätigkeit, die mich über Deutschland hinaus nach China, Japan und die USA geführt hat, fokussiere ich auf Projekte, die in diesen didaktischen Kontext eingebettet sind.
Da ich nicht von meiner Kunst lebe und sie als rein ideelles Gut betrachte, ist er mir ein besonderes Anliegen und eine große Freude geworden, ausgewählten Institutionen, Sanghas und Tempeln Werke von mir als Spende für die Ausgestaltung ihrer Räumlichkeiten anzubieten (z.B. Shobogendo in Hannover, Choka-Sangha in Steyerberg und Shunko-in in Kyoto). Auf Ihrer Website habe ich gelesen, dass Sie grundsätzlich um Spenden bitten und möchte Ihnen daher anbieten, Ihrem Kloster eine Bildspende zukommen zu lassen.
 

 Lydia Kojun /Vivien Eko

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